Inhalt des Dokuments
Fallstudien zur Verschränkung von Fachkulturen und Forschungsorganisationen am Beispiel der Physik
Die Beteiligung von Frauen in den MINT-Fächern hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten bundesweit stetig erhöht. Dennoch sind nach wie vor Hindernisse zu konstatieren, die quer zu Disziplinen und Berufsfeldern als „gläserne Decke“ der Beteiligung und dem Aufstieg von Frauen entgegenwirken. Das Verbundprojekt gründet auf der These, dass Frauen durch ein- und ausschließende Mechanismen in aktuelle Wissenschaftsentwicklungen [1] eingebunden sind. Gefragt wird insbesondere nach den Zusammenhängen von Fachkulturen, verschiedenen Organisationsformen und politisch induzierten Veränderungen in den Disziplinen. Am Beispiel der Physik soll exemplarisch untersucht werden, wie sich diese Zusammenhänge darstellen und wandeln.
Da genderDynamiken im Kontext der Wissenschaft [2] vor
allem über wissenschaftliche Praktiken [3] und habitualisiertes
Handeln (Routinen und Alltagshandeln) [4] interaktiv hergestellt
werden, sind ethnografische Feldforschungen für ihre Erhebung in
besonderem Maße geeignet. Wir greifen dabei auf die Methode der
fokussierten Ethnografie zurück und führen Experteninterviews
durch.
Das Verbundprojekt gliedert sich in drei
Teilprojekte, von denen jedes auf ein anderes institutionelles Setting
(einen anderen organisatorischen Kontext der deutschen
Hochschullandschaft) und dessen spezifischer Verschränkung von
Organisationsstruktur und Fachkultur fokussiert. So werden jeweils
vier Fallstudien an Hochschulen, außeruniversitären
Forschungseinrichtungen und neuen Formen der Forschungsorganisation
(SFBs, Exzellenzcluster) [5] durchgeführt. Aufbauend auf den
Ergebnissen werden zudem Handlungsansätze zur Umsetzung von
Chancengleichheit in der Wissenschaft überprüft und neue Initiativen
in die wissenschaftliche Praxis getragen.
Eingebettet in
diesen Rahmen fokussiert unser Arbeitsbereich die neuen Formen der
Forschungsorganisation: Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen
verschiedenen Fächern [6] hat im Laufe der vergangenen Jahre gerade
in den neuen Organisationsformen der Wissenschaft (SFBs,
Exzellenzcluster) [7] stark zugenommen. Insbesondere stellen wir
folgende Fragen:
- Was bedeutet es für die gender-Dynamiken, wenn dabei zwei Fächer mit unterschiedlichem Frauenanteil und unterschiedlichen Geschlechterkulturen aufeinander treffen?
- Entstehen hybride Dynamiken?
- Ist dies im Vergleich zu klassisch disziplinärer Forschung förderlich oder hinderlich für Frauen?
- Existieren allgemeine Dynamiken, oder gibt es vielmehr einen Zusammenhang mit spezifischen Typen interdisziplinärer Zusammenarbeit?
Forschungsgebiete
- Sozialstrukturanalyse und soziale Ungleichheit, insb. Intersektionalität
- Geschlechterforschung
- Hochschulforschung
- Prozesse – Innovationen – Risiken (Wissenschaftssoziologie) [8]
- (Arbeits-)marktsoziologie (Arbeitsmarkt und Hochschule) [9]
- Raumsoziologie [10]
- Methoden der empirischen Sozialforschung [11]
Projektverbund
Das BMBF-geförderte Verbundprojekt [12] gliedert sich in drei Teilprojekte, von denen jedes auf ein anderes institutionelles setting (einen anderen organisatorischen Kontext der deutschen Hochschullandschaft) und dessen spezifischer Verschränkung von Organisationsstruktur und Fachkultur fokussiert.
Arbeitsbereich „Hochschulen [13]“ (Prof. Dr. Sabine Hark [14], Dr. Mike Laufenberg [15] und Dr. Petra Lucht [16], ZIFG [17])
Arbeitsbereich „Neue Formen der Forschungsorganisation“ (SFBs und Exzellenzcluster)“ (Prof. Dr. Nina Baur [18] , Prof. Dr. Cristina Besio [19] , Maria Norkus , Grit Petschick [20] und Pia Wagner , FG Methoden der empirischen Sozialforschung [21] , TU Berlin)
Arbeitsbereich „Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen [22]“ (Prof. Dr. Elvira Scheich [23] und Dr. Martina Erlemann [24], FU Berlin [25])
Weiterhin bestehen Anknüpfungspunkte zum Projekt SIEU [26], das ebenfalls am FG Methoden angegliedert ist, sowie zum Innovationskolleg [27] des Instituts für Soziologie der TU Berlin.
Ansprechpartnerinnen
Prof. Dr. Cristina Besio [28]
Professorin für Soziologie mit Schwerpunkt Organisationssoziologie
an der Hemlut Schmidt Universität Hamburg
Email:
cristina.besio@tu-berlin.de [29]
Maria Norkus
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Email:
maria.norkus@tu-berlin.de [30]
Grit Petschick [31]
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Email: grit.petschick@tu-berlin.de [32]
Technische Universität Berlin
Fakultät VI: Planen - Bauen -
Umwelt
Institut für SoziologieProjekt „genderDynamiken“
Sekretariat FH 9-1
Fraunhoferstraße 33-36
10587
Berlin
Telefonnummer: 030/314- 73700
Raum: FH
809
Publikationen
Thierbach, Cornelia; Petschick, Grit (2014): Teilnehmende Beobachtung. In: Nina Baur; Jörg Blasius (Hrsg.) (2014): Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung. Springer VS: Wiesbaden. S. 855-866.
Petschick, Grit (2015): Der Beitrag des Mittagessens zur Exklusion von Frauen aus der Wissenschaft. Informelle Mechanismen und die gläserne Decke. In: Lucht, Petra; Mauss, Bärbel (Hrsg.): Neue Technologien und aktuelle feministische Theoriebildung. Centaurus Verlag: Herbolzheim. Im Erscheinen
Petschick, Grit (2014): Einflussfaktoren auf die Karrieren von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. In: Bettina Langfeldt, Anina Mischau (im Erscheinen) (Hrsg.): Strukturen, Kulturen und Spielregeln. Faktoren erfolgreicher Berufsverläufe von Frauen und Männern in MINT. Baden-Baden: Nomos Verlag, S. 36-56.
Petschick, Grit/Schmidt, Robert J./Norkus, Maria (2013): Frauenförderung zwischen heterogenen Logiken: Der Fall eines Nachwuchsförderprogramms in der deutschen Exzellenzinitiative. In: Swiss Journal of Sociology 39 (2). 383-404
Baur, Nina (2013): Innovation und Wettbewerb. In: SozBlog. Das Blog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Quelle: soziologie.de/blog/ [33] am 14.04.2013
Baur, Nina (2013): Wissen und Markt. In: SozBlog. Das Blog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Quelle: soziologie.de/blog/ [34] am 15.04.2013
Baur, Nina (2013): Managergehälter und Armutsbericht. Der Arbeitsmarkt als Mittler zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. In: SozBlog. Das Blog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Quelle: soziologie.de/blog/ [35] am 07.03.2013
Baur, Nina (2013): Die Koppelung von Arbeitsmarkt und Sozialstaat über das Ernährer-Hausfrau-Modell. In: SozBlog. Das Blog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Quelle: soziologie.de/blog/ [36] am 08.04.2013
Baur, Nina (2013): Der Ernährer und die Hausfrau, oder: Der Arbeitnehmer und die Verbraucherin. In: SozBlog. Das Blog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Quelle: soziologie.de/blog/ [37] am 20.04.2013
Besio, Cristina/ Schmidt, Robert J. (2012): Innovation als spezifische Form sozialer Evolution: Ein systemtheoretischer Entwurf (TUTS-Working-Paper 03/2012)
Baur, Nina/Akremi, Leila (2012): Lebensstile und Geschlecht. In: Rössel, Jörg/Otte, Gunnar (Hg.) (2012): Lebensstilforschung. Sonderheft 51 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KZfSS). Wiesbaden: VS-Verlag. 269-294
Pronzini, Andrea/Besio, Cristina/Schmidt, Robert J. (2012): Versprechen der Innovation. In Bormann, Inka/John, René/ Aderhold, Jens (Hg.) (2012): Indikatoren des Neuen: Innovation als Sozialmethodologie oder Sozialtechnologie?. Wiesbaden: VS. 153–72
Baur, Nina/Schmidt, Robert J. (2010): Das Doktoranden-Betreuer-Verhältnis. Interdisziplinäre Gemeinsamkeiten und soziologiespezifische Besonderheiten. In: Soziologie 39 (1). 27-50.
Baur, Nina (2009/2012): Von der Quali-/Quanti-Debatte zum Methoden-Mix. Reichweite und Ertrag methodischer Zugriffe am Beispiel der Vorstellungen von familiärer Arbeitsteilung. In: Aulenbacher, Brigitte/Riegraf, Birgit (Hg.) (2012): Erkenntnis und Methode. Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs. Festschrift für Ursula Müller. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer VS. 119-143
Hofmeister, Heather/Baur, Nina/Röhler, Alexander (2009): Versorgen oder Fürsorgen? Vorstellungen der Deutschen von den Aufgaben eines guten Vaters. In: Villa, Paula-Irene/Thiessen, Barbara (Hg.): Mütter/Väter. Diskurse, Medien, Praxen. Münster: Westfälisches Dampfboot. 194-212
Baur, Nina (2008): Konsequenzen des Verlusts des ganzheitlichen Denkens. Soziale Marktwirtschaft und die Triade Arbeitsmarkt, Sozialstaat und Geschlechterbeziehungen am Beispiel von Westdeutschland. In: Struck, Olaf/Seifert, Hartmut (Hg.) (2008): Arbeitsmarkt und Sozialpolitik. Kontroversen um Effizienz und soziale Sicherheit. Wiesbaden: VS-Verlag. 189-229
Baur, Nina/Luedtke, Jens (Hg.) (2008): Die soziale Konstruktion von Männlichkeit. Hegemoniale und marginalisierte Männlichkeiten in Deutschland. Opladen/Farmington Hills: Barbara Budrich
Baur, Nina/Hofmeister, Heather (2008): Some Like Them Hot: How
Germans Construct Male Attractiveness. In: Journal of Men’s Studies
16 (3). 280-300
Vobruba, Georg/Baur, Nina/Münch, Richard/Bach,
Maurizio (2008): Die Zukunft der Promotionen. Email-Debatte. In:
Soziologie 37 (4). S. 433-445
Baur, Nina/Bretzger, Richard/Buxhoeveden, Julia von/Schmidt, Robert (2008): HL-Befragung 2007. Hochschullehrer-Befragung zur Lage der Doktoranden an der TU Berlin an den zweiten Vizepräsidenten und die dritte Vizepräsidentin der Technischen Universität Berlin. Endbericht. 80 S.
Baur, Nina (2001): Soziologische und ökonomische Theorien der Erwerbsarbeit. Eine Einführung. Frankfurt a. M.: Campus
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