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Methoden der empirischen Sozialforschung
Der Hauptarbeitsschwerpunkt des Fachgebiets (FG) liegt in der Weiterentwicklung qualitativer und quantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung und Evaluation. Die Methodenforschung schlägt im quantitativen Bereich Brücken zur Mathematik, Informatik und Geoinformatik, im qualitativen Bereich zur Geschichtswissenschaft und anderen Kultur- und Geisteswissenschaften.
Soziologie als empirische Wissenschaft
Die Soziologie definiert sich als empirische Wissenschaft: Soziologische Theorien werden daran gemessen, wie gut sie sich eignen, reales menschliches Handeln zu beschreiben und zu erklären. Im Rahmen der empirischen Sozialforschung werden
- in Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit neue Theorien entworfen,
- existierende Theorien anhand der Wirklichkeit überprüft
- Informationen und Fakten über die Gesellschaft gesammelt.
In der Forschungspraxis können sehr viele Fehler auftreten, die die Ergebnisse verzerren oder im schlimmsten Fall wertlos machen. Forschungsmethoden sind eine Anleitung an die Forschungspraxis, die dem Forscher dabei helfen sollen,
- effizient zu arbeiten,
- Fehler zu vermeiden
- zu beurteilen, ob in der eigenen oder fremden Forschung Fehler aufgetreten sind und wie kritisch diese sind.
Welche Methoden sinnvoll sind, hängt vom Gegenstandsbereich, dem theoretischen Zugriff auf den Gegenstandsbereich und der Forschungsfrage ab. Die Methoden der empirischen Sozialforschung geben eine Anleitung dazu, wie Soziales empirisch erforscht werden kann. Diese Methoden können qualitativ oder quantitativ sein. Alternativ kann der Forscher eine Strategie des Methoden-Mix verfolgen.
Forschungsthemen und Projekte
Die Methodenforschung des FGs nimmt vornehmlich die Gestalt von Methodenexperimenten im Rahmen laufender Forschungsprojekte an. Bedingt durch die aktuellen inhaltlichen Forschungsthemen des FGs, des IfS und der Fakultät VI, liegt der derzeitige Schwerpunkt auf methodischen Innovationen, die für die Raum-, Innovations- und Wirtschaftssoziologie von besonderer Relevanz sind. Hierzu gehören:
- Methoden-Mix
(einschließlich Methoden der interdisziplinären Forschung) - Methoden der Prozessanalyse und der Innovationsforschung
(einschließlich Methoden der Längsschnittsanalyse und der historischen Soziologie) - Methoden der Raumforschung
(einschließlich der Methoden des regionalen und interkulturellen Vergleichs) - Methoden der Evaluationsforschung
(einschließlich Lehrevaluation) - Methoden der Marktsoziologie
- Methoden der Genderforschung
- Prozessproduzierte Daten
(einschließlich visuellen Daten und sozialen Buchführungsdaten) - Datenauswahlstrategien, Stichprobenprobleme und Nonresponse
- Skalierungsverfahren
Publikationen
Baur, Nina (2014): Verlaufsmusteranalyse. Entwurf einer prozessorientierten Methodologie. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Springer VS
Baur, Nina (2012): Von der Quali-/Quanti-Debatte zum Methoden-Mix. Reichweite und Ertrag methodischer Zugriffe am Beispiel der Vorstellungen von familiärer Arbeitsteilung. In: Aulenbacher, Brigitte/Riegraf, Birgit (Hg.) (2012): Erkenntnis und Methode. Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs. Festschrift für Ursula Müller. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer VS. 119-143
Akremi, Leila/Baur, Nina/Fromm. Sabine (Hg.) (2011): Datenanalyse mit SPSS für Fortgeschrittene 1: Datenaufbereitung und uni- und bivariate Statistik. 3.Auflage. Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften (1./2. Auflage unter dem Titel: Baur, Nina/Fromm. Sabine (Hg.) (2004/2008): Datenanalyse mit SPSS für Fortgeschrittene. Ein Arbeitsbuch. Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften).
Baur, Nina (2011): Mixing Process-Generated Data in Market Sociology. In: Quality & Quantity 45 (6). 1233-1251. DOI 10.1007/s11135-009-9288-x.
Baur, Nina/Ernst, Stefanie (2011): Towards a Process-Oriented Methodology. Modern Social Science Research Methods and Nobert Elias’ Figurational Sociology. In: The Sociological Review 59 (777). 117-139
Behnke, Joachim/Baur, Nina/Behnke, Nathalie (2010): Empirische Methoden der Politikwissenschaft. 2. Auflage (1. Auflage 2006). Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Baur, Nina (2009): Measurement and Selection Bias in Longitudinal Data. A Framework for Re-Opening the Discussion on Data Quality and Generalizability of Social Bookkeeping Data. In: Historical Social Research/Historische Sozialforschung (HSR) 34 (3). 9-50
Baur, Nina (Hg.) (2009): Social Bookkeeping Data: Data Quality and Data Management. Special Issue of Historische Sozialforschung/Historical Social Research (HSR). 34 (3).
Baur, Nina (Hg.) (2009): Linking Theory and Data: Process-Generated and Longitudinal Data for Analysing Long-Term Social Processes. Special Issue of Historische Sozialforschung/Historical Social Research (HSR). 34 (1).
Baur, Nina (2009): Characteristics of Mass Data. Selected on References on Data Lore and Measurement Quality of Social Bookkeeping Data. HSR-Transition 22. Zentrum für Historische Sozialforschung: Köln. Quelle: http://hsr-trans.zhsf.uni-koeln.de/volumes/vol22/HSRtrans_vol22.pdf
Baur, Nina (2008): Taking Perspectivity Seriously. A Suggestion of a Conceptual Framework for Linking Theory and Methods in Longitudinal and Comparative Research. In: Historical Social Research/Historische Sozialforschung (HSR) 33 (4). 191-213
Baur, Nina (2008): Was kann die Soziologie methodisch von der Geschichtswissenschaft lernen? In: Historical Social Research/Historische Sozialforschung (HSR) 33 (3). 217-248
Baur, Nina/Florian, Michael (2008): Stichprobenprobleme bei Online-Umfragen. In: Jackob, Nikolaus/Schoen, Harald/Zerback, Thomas (Hg.) (2008): Sozialforschung im Internet. Methodologie und Praxis der Online-Befragung. Wiesbaden: VS-Verlag. 106-125
Baur, Nina/Lamnek, Siegfried (2007): Variables. In: Ritzer, George (Hg.): The Blackwell Encyclopedia of Sociology. Blackwell Publishing Ltd. 3120-3123
Baur, Nina/Lamnek, Siegfried (2007): Multivariate Analysis. In: Ritzer, George (Hg.): The Blackwell Encyclopedia of Sociology. Blackwell Publishing Ltd. 5176-5179
Baur, Nina/Lamnek, Siegfried (2005): Einzelfallanalyse. In: Mikos, Lothar/Wegener, Claudia (Hg.): Qualitative Medienforschung. Konstanz: UVK. 241-252